Monat: Juni 2018

Wie ergattert man ein Praktikum bei McKinsey, BCG & Co.?

Wie ergattert man ein Praktikum bei McKinsey, BCG & Co.?

Durch ein Praktikum im Consulting-Bereich erlernt man wichtige Fähigkeiten für das weitere Berufsleben, knüpft wertvolle Kontakte und öffnet weitere Türen. Gerade ein Praktikum bei den Größen der Branchen, wie etwa McKinsey, Boston Consulting Group, Roland Berger oder Bain, sticht aus dem Lebenslauf heraus und ist die beste Voraussetzung für einen späteren Berufseinstieg. Doch wie wird man zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen – und wie meistert man dieses?



Der passende Lebenslauf

Die Top-Beratungen haben ein recht klares Bild davon wie Bewerber aussehen sollen. Wenn man die Kriterien nicht erfüllt wird es schwer einen Platz (zumindest für ein Praktikum) zu bekommen. Diese bestehen aus vier großen Komponenten:

  • Exzellente Noten
  • Auslandserfahrung
  • Erste Praktika bzw. Arbeitserfahrung
  • Außergewöhnliche Leistungen, Aktivitäten oder Engagement

Während 1A Noten und Auslandserfahrung zum Grundgerüst gehören, sollten die Kandidaten sich auch darüber hinaus von der Masse abheben. Sei es durch besondere Praktika, gesellschaftliches Engagement oder Errungenschaften. Zudem verbessert es die Chancen wenn man an einer der Top-Wirtschaftsuniversitäten war. Allerdings ist es heute kein Ausschlusskriterium mehr wenn man eine „normale“ Uni besucht hat oder an einer Fachhochschule studiert. Viel wichtiger ist die Exzellenz und die „Kante“, die einen vom Rest unterscheidet.

Ein McKinsey Job-Interview meistern

Wenn man sich gegen die Vielzahl anderer Kandidaten durchgesetzt hat, stehen die Bewerbungsgespräche an. Bei diesen sitzt man meist mehreren Beratern gegenüber und muss sich beweisen. Während der erste Teil der Gespräche übliche Bewerbungsfragen sind um den Kandidaten näher kennenzulernen, dreht sich der zweite Teil um „Business Cases“. Hierbei muss man zeigen, dass man strukturiert Probleme angehen und plausible Lösungsvorschläge erarbeiten kann. Um die strukturierte Herangehensweise zu verinnerlichen und zu üben gibt es eine Vielzahl an Übungsbüchern. Daneben sind aber noch zwei Faktoren enorm wichtig: zum einen, müssen die Gegenüber sich vorstellen können den Bewerber einem Kunden zu präsentieren. Das bedeutet: einen höflichen Umgang pflegen und ein sicheres Auftreten haben. Zum anderen müssen sich die Berater vorstellen können mit dem Bewerber Seite an Seite zu arbeiten. Freundlichkeit und Bodenständigkeit zahlen sich hier aus.

Was ist, wenn man nicht den passenden Lebenslauf hat?

Wie bereits beschrieben sind die großen Beratungen sehr „picky“ was ihre Kandidaten angeht. An sich kann man seinen Studienweg danach optimieren; unter anderem ein Auslandssemester frühzeitig organisieren, sich engagieren und besonders viel Aufwand in die Klausurvorbereitung stecken. Realistisch gesehen entspricht der Großteil der Studierenden aber nicht dem Wunschprofil von BCG & Co – was allerdings auch gar nicht schlimm ist. Zum einen ist es der Versuch einer Bewerbung immer wert. Zum anderen ist es auch kein Beinbruch, wenn man eine mittelgroße oder kleinere Beratung ansteuert (EY, KPMG, PWC, etc.). Gerade im Strategiebereich ähneln sich die Tätigkeiten, nur mit dem Unterschied, dass größere Beratungen auch größere Firmen beraten. Zudem macht einen gesammelte Erfahrung im Beratungsbereich attraktiver für kommende Bewerbungen.

Also: Nicht verzagen, einen Blick auf unsere Consulting-Stellenbörse werfen – und darauf los bewerben!

Bildquelle: Nik MacMillanUnsplash

Investment Banking Stories (3): Wie ein von Nobelpreisträgern geführter Hedgefonds fast eine Finanzkrise auslöste

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Der 1994 von John W. Meriwether gegründete Hedgefonds Long-Term Capital Management, kurz LTCM, hatte an sich beste Startvoraussetzungen. Meriwether war über Jahre Vice-Chairman und „Head of Bond Trading“ bei Salomon Brothers, die leitenden Manager Myron S. Scholes und Robert C. Merton wurden 1997 für ihre Forschung zur Bepreisung von Derivaten mit einem Nobelpreis ausgezeichnet.

Anfängliche Spitzenrenditen durch Absolute-Return Strategie

Das Herz von LTCMs Strategie war das sogenannte „Convergence Trading“. Dabei wurden quantitative Modelle benutzt um Arbitrage-Möglichkeiten aufzudecken. Besonderes Augenmerk waren „Fixed Income Securities“, also Anleihen mit festverzinslichem Kupon. Da die Margen bei „Fixed Income“ Arbitrage-Strategien eher gering sind nutzte LTCM einen signifikanten Hebel. So wurden 1998 bei 4,72 Milliarden USD Eigenkapital mehr als 124 Milliarden USD geliehen. In den ersten drei Jahren wurde LTCM mit hohen Gewinnen belohnt: so lag die jährliche Performance jeweils zwischen 21% und 41%.

Russland- und Asien-Krise bringt Long Term Capital Management zu Fall

Zwischen 1997 und 1998 erhöhten mehrere Faktoren den Druck auf LTCM. So brach 1997 in Asien eine Finanzkrise aus, 1998 kam zu einem großflächigen Zahlungsaufall russischer Staatsanleihen. Der Nobelpreisträger-Hedgefonds wurde damit auf dem falschen Fuß getroffen und verlor bis August 1998 fast 2 Milliarden USD. Dazu kam eine schiefgegangene Wette auf sich annähernde Kurse der doppelt gelisteten Öl-Aktien von Royal Dutch Shell. Durch die heikle Situation sank LTCMs Eigenkapital auf 400 Millionen USD – bei ausstehenden Schulden von über 100 Milliarden USD. Da LTCM in einen Liquiditätsengpass rutschte, musste es in einem von der FED organisierten Bailout gerettet werden. Die 3,625 Milliarden USD teure Rettung wurde von 16 verschiedenen Banken, darunter die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Merrill Lynch, finanziert. Insgesamt verbrannte LTCM durch seinen Beinahe-Ausfall 4,6 Milliarden USD.

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Investment Banking Stories (2): 15 interessante Dinge die ihr noch nicht über Goldman Sachs wusstet

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Goldman Sachs ist eine der führenden Investment Banken. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der amerikanischen Bank bei mehr als 32 Milliarden Dollar. Wir haben für euch 15 interessante Fakten über Goldman zusammengestellt, mit denen ihr beeindrucken könnt.

Goldman Sachs Fakten

  1. 2017 lag die durchschnittliche Bezahlung pro Angestellten bei 300.546$
  2. Umsatz pro Angestellter lag bei 874.317$
  3. Nur 10-20% des Umsatzes stammen vom Investment Banking. Der Großteil kommt vom Sales & Trading Geschäft
  4. Im Unterschied zu den Wettbewerbern treten Goldman Researcher nie im Fernsehen auf
  5. Jeder Angestellte erhält im Durchschnitt 25 Stunden Training pro Jahr
  6. 2010 und 2011 erhielt Goldman 300.000 Bewerbungen – wovon nur 4% Zusagen bekamen
  7. Pro Tag werden mehr als eine Million Computer-Stunden für Risiko Berechnungen verwendet
  8. Warnungen von zwei Analysten vor der Finanzkrise 2008 retteten die Firma vor größeren Schäden
  9. Von der 550M$ Strafe für Irreführung von Investoren bei einem Subprime Produkt landete nur die Hälfte bei geschädigten Investoren. Der Rest ging an die amerikanische Aufsicht SEC.
  10. Goldman besteht aus mehr als 4000 eingetragenen Firmen.
  11. Davon befindet sich ein Drittel in Steueroasen.
  12. Der jetzige CEO Lloyd Blankfein bewarb sich zunächst erfolglos bei der Bank. Als sein Arbeitgeber J. Aron & Co. von Goldman aufgekauft wurde, machte er dort eine steile Karriere.
  13. In seiner Zeit als CEO häufte Blankfein ein Vermögen von mehr als einer Milliarde USD an.
  14. Gus Levy, damaliger Senior Partner, setze 1969 den Slogan „Long Term Greedy“ in die Welt, welcher zur Philosophie der Bank wurde. Gemeint damit ist, dass Geld über einen langen Zeithorizont verdient wird und kurzfristige Trading-Verluste zu vernachlässigen sind.
  15. Goldman Sachs machte aus der Subprime Krise 2007 einen 4 Milliarden USD Gewinn, indem es auf einen Kollaps des Immobilienmarktes „wettete“.

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Quellen: Keine Garantie auf Richtigkeit der gemachten Angaben, Artikel basiert auf Quora, Nachrichtenmeldungen und dem Goldman Sachs Geschäftsbericht 2017

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Was ist der Unterschied zwischen Hedgefonds, Private Equity und Investment Banking?

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Generell gelten drei Bereiche in der Finanzwelt als besonders prestigeträchtig: das traditionelle Investment Banking, die manchmal als „Heuschrecken“ bezeichneten Private Equity Fonds und die geheimnisvollen Hedgefonds. Doch was unterscheidet die drei Bereiche wenn es um die anstehenden Aufgaben, die Bezahlung und das notwendige Profil geht?

Investment Banking

Im klassischen IB unterstützt man Firmen dabei sich auf den Kapitalmärkten zu bewegen. Das bedeutet im Detail: man berät bei Fusionen und dem Kauf- und Verkauf von Firmen oder Geschäftsbereichen, hilft bei der Fremdkapitalaufnahme und verkauft Anleihen und ähnliche Produkte. Im Investment Banking werden auch Berufseinsteiger als „Analysts“ eingestellt. Bedingung dafür: gute Leistungen und relevante Praktika, optimalerweise einen Abschluss von einer der Top Finance Universität haben. Die Bezahlung ist im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen zwar gut, aber schlechter als in den beiden anderen Sektoren. Das IB wird häufig eher als Sprungbrett in diese gesehen.

Private Equity

PE Fonds beschäftigen sich hauptsächlich damit, Unternehmen aufzukaufen, diese effizienter werden zu lassen und nach einigen Jahren mit Gewinn weiterzuverkaufen. So wurde etwa im vergangenen Jahr der deutsche Arzneimittelhersteller Stada an die Private Equity Firmen Bain und Cinven verkauft. Es folgte das Delisting von der Börse. In den nächsten Jahren wird Stada wohl auf Profitabilität getrimmt oder durch Zukäufe wachsen gelassen. Im PE Bereich wird besser verdient als im Investment Banking, Associates verdienen zwischen 100-200k €, wovon ein Großteil des Gehaltes vom sogenannten „Carry“ (Gewinnbeteiligung an erfolgreichen Deals) abhängt. Früher war es die Regel, dass man erst nach 1-2 Jahren Erfahrung im IB (besonders im Umgang mit Financial Models) in den PE Bereich wechseln konnte, wobei in den letzten Jahren immer mehr PEs auch Berufseinsteiger einstellen.

Hedgefonds

Den verschwiegensten Bereich stellen ganz klar die Hedgefonds dar. Teilweise haben HFs die Multimilliardendollar-Beträge verwalten keine oder nur marginale Websites (siehe: Renaissance Technologies). Hedgefonds sind in einem breiten Feld aktiv und definieren sich vor allem darin, hohe Risiken einzugehen und dabei keiner strikten Kontrolle zu unterliegen. Viele der erfolgreichsten Hedgefonds wurden dabei von Naturwissenschaftlern gegründet, die quantitativen Handelsideen folgen. Die Bezahlung im HF Bereich gilt als mit am besten. Um eingestellt zu werden sollte man ein gutes Netzwerk in der Finanzwelt haben oder außergewöhnliche quantitative Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. Auch Mathematiker oder Softwareentwickler werden gerne von HFs eingestellt.

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