Autor: wiwiguru

Investment Banking Stories (1): Wie ein Hedgefonds durch einen Überweisungsfehler $150M verlor

Investment Banking Stories (1): Wie ein Hedgefonds durch einen Überweisungsfehler $150M verlor

„In der Woche vor der Lehmann Pleite zogen Hedgefonds reihenweise ihr Geld von der Bank ab. Die Treasury Gruppe der Bank hatte alle Hände damit zu tun, Geld für ihre Kunden aufzutreiben. 

Ein bestimmter Hedgefonds lagerte die Assets von zwei seiner Fonds komplett bei Lehmann. Einer davon war etwa $100M schwer, der andere etwa $50M.  Der Hedgefonds hatte das Glück das Geld – die ganzen 150 Millionen Dollar – an dem Donnerstag vor dem Bankrott wiederzubekommen. 

Aus Versehen erhielt der Fonds das Geld mit einer $150M Überweisung (anstatt mit einer $100M und einer $50M Überweisung). Aus rechtlichen Gründen war es allerdings nicht erlaubt, Geld zwischen zwei Fonds zu übertragen. Deswegen schickte der Hedgefonds das Geld an Lehmann zurück. Am Tag der Pleite. 

Die Hedgefondsmanager riefen an dem Morgen flehentlich bei Lehman an um das Geld zurück zu erhalten, allerdings war es zu dieser Zeit bereits zu spät: Das Geld war weg und niemand konnte ihnen weiterhelfen.“

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Quelle: Quora, Tom G., Foto unter Creative Commons von Hieu Vu Minh auf Unsplash

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Investment Banking Erfahrungsberichte: Praktikum bei Londoner Investmentbank (Ausgabe 2)

Investment Banking Erfahrungsberichte: Praktikum bei Londoner Investmentbank (Ausgabe 2)

Vor wenigen Wochen haben wir unseren ersten M&A-Erfahungsbericht veröffentlicht, ebenfalls von einem Praktikanten einer Londoner-Investmentbank. Hier kommt unser zweites Interview.

Wir sammeln gerade Investmentbanking-Erfahrungsberichte für Wiwiguru und freuen uns natürlich sehr darüber, dass du uns ein wenig deiner Zeit opferst. Erst einmal die Frage: Was ist grob dein Hintergrund, welche Vorerfahrungen hast du mitgebracht?

Ich habe an einer der wenigen deutschen “Target-Universitäten” Wirtschaftswissenschaften studiert, also an den Unis, wo Banken direkt rekrutieren und Events veranstalten. Hier habe ich ab dem ersten Bachelorsemester Praktika absolviert, unter anderem im Venture Capital. Im 2. Semester habe ich an einer Spring Week teilgenommen und dann nach dem 4. Bachelorsemester bei einer Bulge Bracket Bank in London ein Praktikum im Investment Banking absolviert.

Unsere Leser interessiert sicherlich wie der Bewerbungsprozess abgelaufen ist? Wie viele Runden hast du gemeistert?

Der Prozess bei den Londoner Niederlassungen der großen Banken ist sehr standardisiert. Die erste Runde ist für deutsche Studenten meist 1-2 Telefongespräche mit Bankern (Analyst-VP), gefolgt von einem Assessment Center in London, dass eigentlich immer 1-2 Interviews (Associate-MD) und eine Case Study mit den anderen Bewerben enthält. Dazu können noch andere Assessment-Methoden verwendet werden.

Kannst du dich noch an den Ablauf deiner Gespräche erinnern?

Der Ablauf eines Interviews ähnelt sich auch bei allen Banken. Als erstes wird man gebeten den Interviewer durch den eigenen Lebenslauf zu führen. Das dauert dann abhängig davon wie viele Rückfragen der Interviewer hat 5-10 Minuten. Man sollte seine eigene “Geschichte” in ca. 3 Minuten und gut strukturiert erklären können. Danach folgen meistens einfache technische Fragen und Fragen, die einen auf Teamfähigkeit und soziale Kompetenz abklopfen sollen. Häufig wird man gebeten ein Szenario zu nennen indem man bestimmte Eigenschaften bewiesen hat oder, wie man sich in hypothetischen Szenarien verhalten würde.

Für jemanden der sich auf diese Art von Interviews vorbereitet empfehle ich das Erzählen der Geschichte gut zu üben und für die typischsten Charaktereigenschaften passende Erfahrungen parat zu haben. Einfache technische Themen, wie Sie in typischen Investment Banking Guides erklärt sind, sollte man sicher beherrschen. Ein gutes Verständnis der Themen die aktuell die Finanzwelt bewegen und der ein oder andere Deal der entsprechenden Bank sollten auch parat sein.

Für das Assessment Center ist dann ein tieferes Verständnis notwendig. Man sollte fähig sein das theoretische Vorwissen anzuwenden und auf dieser Basis Cases rechnen zu können. Außerdem muss man hier zeigen, wie gut man wirklich im Team arbeiten kann.

Wie waren deine ersten Wochen? Wurdest du ins kalte Wasser geworfen oder langsam an deine Aufgaben herangeführt?

Bei den großen Banken beginnt das Praktikum mit einem Training von ca. einer Woche. Hier erhält man Schulungen zu Themen wie Compliance und den üblichsten technischen Fähigkeiten, die man in seinem Job als Investmentbanker benötigt. Das Training dient aber eher der Angleichung des Vorwissens der verschiedenen Praktikanten, als dass man viel darüber hinausgeht. Außerdem lernt man welche Ressourcen einem in der Bank zur Verfügung stehen, vom internen Servicedesk bis zur externen Grafikabteilung die bei Power Point slides unterstützen.

Die Hauptaufgabe eines Analysten ist es, Associate und VP bei dem Erstellen von Pitches und dem Bauen, Updaten und Erweitern von Excel-Modellen zu unterstützen. Als Praktikant wird man an diese Aufgabe herangeführt, indem man ähnliche Aufgaben übernimmt wie der Analyst, allerdings in enger Zusammenarbeit mit dem Analysten und evtl. Associate. Man übernimmt vom ersten Tag an kleinere Aufgaben, und arbeitet dann immer eigenständiger. Ich denke, wenn man bereits erste Arbeitserfahrungen mitbringt ist der Einstieg definitiv gut machbar.

Das Investmentbanking gilt als berüchtigt für seine langen Arbeitszeiten. Wie sahen deine Arbeitstage aus?

In meinem Team waren die Arbeitszeiten noch recht human. Der Arbeitstag beginnt immer zwischen 9.00 und 9.30, nachhause ging es dann meistens zwischen 12.00 und 2.00, gelegentlich auch 11.00-12.00 oder 2.00-5.00. Manchmal musste ich Sonntag Nachmittag noch einmal ins Büro um akute Aufgaben zu erledigen, Samstage waren frei. In anderen Teams wurde täglich bis 4.00 oder später gearbeitet.

Dass man in diesem Job lange arbeitet, muss einem vorher bewusst sein, allerdings gewöhnt man sich überraschend schnell daran. Ich fand das lange Arbeiten weniger schlimm als den vollkommenen Verzicht auf Freizeit unter der Woche.

Welche Aufgaben musstest du erledigen? Was davon war besonders interessant?

Typische Aufgaben sind das Umsetzen von Papierentwürfen als Powerpoint-Slides, das Vorbereiten von internen Unterlagen und das Bauen von simplen Funktionen in Excel. Die interessantesten Aufgaben waren in jedem Fall, wenn ich eigenständig an Modellen Arbeiten konnte.

Inhaltlich ist die Arbeit nicht unbedingt anspruchsvoll, allerdings muss einem bewusst sein, dass ein extremes Maß an Präzision erwartet wird. Die Arbeit als Praktikant ist oft stumpfsinnig und wenig dynamisch, und die größte Gefahr ist unter diesen Umständen nachlässig zu werden. Alles was man als Praktikant macht wird korrekturgelesen, und jede falsche Fußnote, jede falsch ausgerichtete Textbox und jeder Rechenfehler fällt früher oder später auf. Solche Fehler sind nicht zu vermeiden, aber es ist die Aufgabe eines Praktikanten sie soweit möglich einzudämmen. Man sollte alles selbst mehrfach Korrekturlesen, dann selbst ausdrucken, und erst nach einer letzten Korrektur am Papier weitersenden.

Noch eine letzte Frage: Wenn du wieder vor der Entscheidung stehen würdest – würdest du dasselbe Praktikum nochmal machen? Wenn ja, warum? Und: Zieht es dich in der Zukunft ins Investment Banking?

Ich denke für meine berufliche Entwicklung war es in jedem Fall eine gute Erfahrung. Was ich besonders gut fand waren die ausgeprägten Feedbackmechanismen: Man wird mit jedem Fehler konfrontiert und hat in regelmäßigen Abständen angesetzte Feedbackmeetings. So gut umgesetzt hatte ich das bis dahin noch nicht erlebt. Die Arbeit selbst, obwohl oft langweilig, vermittelt einem die wichtigsten universellen Fertigkeiten wie Arbeiten und Kommunizieren im Team und Präzision bei der Arbeit, wie man sie wohl sonst nirgends eingetrichtert bekommt. Die Bezahlung ist sicherlich auch ein positiver Faktor. Das Praktikum kann ich von daher bedingt empfehlen, wenn man bereit ist die umfangreiche Vorbereitung hierfür in Kauf zu nehmen und mit den Arbeitszeiten zurechtkommt.

Insgesamt habe ich aber für mich während des Praktikums entschieden, dass ich nicht bereit bin in diesem Umfang auf Freizeit zu verzichten, vor allem nicht gegeben der Art der Arbeit. Außerdem habe ich Zweifel daran, wie wichtig die fachlichen Skills in Excel und Powerpoint in der digitalen Wirtschaft sein werden.

Vielen Dank für das Gespräch.


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Die besten Data Science Master für BWLer

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„Was ist denn der beste Data Science Master für BWLer?“ wurde neulich auf unserer Q&A-Seite gefragt. Eigentlich eine spannende Frage, denn an sich eröffnen sich in der Wirtschaftswelt viele Anwendungsmöglichkeiten für Machine Learning & Co. Leider stehen Wirtschaftswissenschaftler nur eine eingeschränkte Auswahl an Programmen zur Verfügung, weil man meist ein gewisses Maß an Informatik Vorkenntnissen (und Credits) zur Zulassung einbringen muss. Zum Glück gibt es eine Reihe von Programmen, die perfekt auf BWLer und VWLer zugeschnitten sind.

Master in Data Science for Business, Joint Degree HEC Paris und Ecole Polytechnique

Die „École des hautes études commerciales de Paris“ ist die Kaderschmiede der französischen Wirtschaft, während die École Polytechnique eine der angesehensten Universitäten für den naturwissenschaftlichen Bereich ist. Zusammen bieten die beiden Hochschulen den wohl europaweit besten Data Science Master für Studenten der Wirtschaftswissenschaften an. Während im ersten Jahr die Grundlagen in Mathematik und Data Science Methoden an der Ecole Polytechnique gelegt werden, steht im zweiten Jahr an der HEC der Management Part an erster Stelle. Zudem kann man zwischen einem „Digital Entrepreneurship“- oder „Digital Transformation“-Track wählen. Einziger Wermutstropfen: Der selektive Auswahlprozess und die hohen Studiengebühren.

Management & Data Science, Leuphana Universität Lüneburg

Der Master der Leuphana Universität verbindet typische Management Kurse mit Schwerpunkt „Entrepreneurship“ mit Kursen aus dem Data Science Bereich. Hier gibt es kurze zum maschinellen Lernen, statistischen Grundlagen und Wahlkurse zu High Performance Computing und weiteren Themen. Ein großer Vorteil des Leuphana Masters sind die machbaren Aufnahmekriterien (mindestens 60 CP in einem Fach der Wirtschaftswissenschaften, Informatik oder Naturwissenschaften). Darüber hinaus sollten Studierende eine Programmiersprache beherrschen und auf Basiswissen der Linearen Algebra zurückgreifen können. Gegen den Master spricht, dass Lüneburg nicht das Renomee anderer Unis vorweisen kann.

Master in Data Science, Universität Mannheim

Im BWL-Bereich ist die Universität Mannheim führend in Deutschland. Mit dem recht jungen Master in Data Science bietet die Hochschule nun ein Top-Programm für angehende Data Scientists an. Im Unterschied zu den vorher genannten Studiengängen ist das Mannheimer Programm stark technisch und quanitativ: Die ersten drei Semester bestehen jeweils aus den Blöcken „Data Management“ mit Modulen wie „Web Data Integration“, „Algorithmics“ oder „Semantic Web Technologies“ und dem „Data Analytics“ Blöcken mit Fächern wie „Computational Finance“, „Research Design“ oder „Hot Topics in Machine Learning“. Da nur 25 Studenten angenommen werden wird der Auswahlprozess hoch selektiv sein.

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M&A Erfahrungsberichte – Praktikum bei Londoner Investmentbank (Ausgabe 1)

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Wir sammeln gerade M&A(-Praktika) Erfahrungsberichte für Wiwiguru und freuen uns natürlich sehr darüber, dass du uns ein wenig deiner Zeit opferst. Erst einmal die Frage: Was ist grob dein Hintergrund, welche Vorerfahrungen hast du mitgebracht?

Ich habe an einer deutschen Uni BWL studiert und das Praktikum im Sommer zwischen meinem vierten und fünften Bachelor-Studiensemester in London absolviert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits einige Monate in einem Praktikum in einer kleineren deutschen Bank in einem verwandten Bereich in Deutschland absolviert.

Unsere Leser interessiert sicherlich wie der Bewerbungsprozess abgelaufen ist? Wie viele Runden hast du gemeistert?

In meinem Fall war es so, dass ich über ein Spring Week-Programm, eine Art einwöchiges Mini-Praktikum, früh in meinem Studium erstmals mit der Bank, bei der ich das Praktikum absolviert hatte, in Kontakt kam. Derartige Programme werden von den meisten der bedeutenden global tätigen Investmentbanken (bulge bracket banks; BBs) in London und vereinzelt auch in Frankfurt angeboten. Ich kann jedem, der sich für das Tätigkeitsfeld interessiert, nur empfehlen, sich, sofern man noch am Anfang (erstes oder zweites Studiensemester) des eigenen Studiums steht, auf diese Programme zu bewerben, da sie eine hervorragende Chance bieten, bereits früh seine Chancen auf ein Praktikum und eine potenziell daraus resultierende spätere Festanstellung zu erhöhen.

Im Prinzip muss man es so sehen, dass die Einstellung von Praktikanten aus Sicht der Bank primär der Auswahl von geeigneten späteren Mitarbeitern der Bank dient. In diesem Sinne können alle Interviews, die Spring Weeks und auch das üblicherweise zehn Wochen andauernde Sommerpraktikum selbst als Schritt des Bewerbungsprozesses für einen Berufseinstieg nach dem Studium betrachtet werden. Auch im Laufe des Praktikums selbst wird konstant die eigene Leistung evaluiert und mit der der anderen Praktikanten verglichen (mehr dazu später).

In meinem Fall bestand der Bewerbungsprozess für das Sommerpraktikum jedenfalls aus den folgenden Schritten:

  1.     ein erstes Telefoninterview von ca. 30 min
  2.     eine zweite Runde mit zwei weiteren Telefoninterviews, die auch jeweils etwa 30-40 min andauerten
  3.     ein einwöchiges Mini-Praktikum vor Ort in London (Spring Week)
  4.     eine aus drei Gesprächen mit Bankern von Associate-Level (ca. 3-6 Jahre Berufserfahrung) bis Director-Level (ca. 8+ Jahre Berufserfahrung) bestehende Auswahlrunde vor Ort in London

Kannst du dich noch an den Ablauf deines Bewerbungsgesprächs erinnern?

Meine Gespräche waren größtenteils eine Mischung aus persönlichen und fachlichen Fragen (fit / technical questions). In einem meiner Gespräche wurde mir auch eine Case Study präsentiert, um zu testen, wie ich auf ungewohnte Probleme reagiere und deren Lösung angehe. Es ist wichtig, zu erwähnen, dass, da sich alle Bewerber zu dem Zeitpunkt, zu dem ich mich auf Spring Weeks bewarb, noch in den Anfängen ihres Studiums befanden, die Anforderungen etwas laxer waren als bei Studenten, die sich direkt auf ein Sommerpraktikum bewerben, da bei diesen dann entsprechend bereits Vorerfahrung in der Branche und mehr entsprechendes Vorwissen aus dem Studium erwartet wird.

Im Internet finden sich haufenweise Internetseiten mit Vorbereitungsmaterial für Interviews mit sowohl persönlichem als auch fachlichem Fokus, weswegen ich hier an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen möchte. 

Wie waren deine ersten Wochen? Wurdest du ins kalte Wasser geworfen oder langsam an deine Aufgaben herangeführt?

Vor dem Beginn des Praktikums erhielten wir bereits Zugang zu Online-Lernmaterialien, die der Auffrischung grundlegender Accounting- und Corporate Finance-Themen dienten und auch bereits einen Online-Kurs zur Verbesserung unserer Fähigkeiten im Umgang mit Excel enthielt. Mir gefiel es besonders gut, dass das Sommerpraktikum zudem mit einem einwöchigen Training durch einen externen Trainer begann, da es, glaube ich, nicht in vielen Branchen so ist, dass derart viel Geld selbst in Praktikanten investiert wird. Für diejenigen, die nach dem Praktikum und dem verbleibenden Teil ihres Studiums bei einer der großen Banken beginnen, ist es zudem üblich, den Berufseinstieg mit einem ca. vierwöchigen Training entweder in London oder New York City zu beginnen.




Hinzu kommt, dass es immer wieder themen-/branchenspezifische Trainingssessions innerhalb des eigenen Teams für die Praktikanten gab, die ich persönlich als besonders interessant empfand. Auch mein persönlicher Buddy, der üblicherweise ein Analyst im eigenen Team mit 1-2 Jahren Berufserfahrung war, nahm sich immer wieder Zeit, um mir Dinge zu erklären und zu zeigen. Man merkte während des Praktikums deutlich, wie die Verantwortung, die einem übertragen wurde, im Laufe des Praktikums anstieg, was insbesondere auch eine Folge des wachsenden Vertrauens der ranghöheren Teammitglieder in einen war.

Weil das Praktikum für die Bank – wie bereits oben beschrieben – letztendlich auch der Suche nach neuen Mitarbeitern für Festanstellungen dient, wurden wir auch gegen Ende des Praktikums explizit auf unsere neu erlernten Fähigkeiten hin getestet. Wir erhielten jeder am Montag um 9 Uhr eine hypothetische Unternehmensübernahme präsentiert und hatten dann bis Mitternacht des darauffolgenden Tages Zeit, um das Übernahmeziel auf verschiedene Methoden zu bewerten und eine entsprechende PowerPoint-Präsentation zu erstellen, die dem Management des investierenden Unternehmens präsentiert werden könnte und die wir auch einem Konsortium aus Bankern mit Erfahrung in der entsprechenden Branche am Mittwochmorgen präsentieren mussten.

Der M&A-Bereich gilt als sehr anspruchsvoll und ist berüchtigt für seine langen Arbeitszeiten. Wie sahen deine Arbeitstage aus?

Man sollte sich definitiv im Vorfeld des Praktikums keinen Illusionen bezüglich der zu erwartenden Arbeitszeit hingeben, wobei dies normalerweise jedem angehenden Investmentbanking-Praktikanten bewusst ist. Letztendlich ist auch die hohe Erwartung an die Einsatzbereitschaft der Praktikanten zu einem gewissen Grad ein Test des Durchhaltevermögens und Auswahlprozesses durch die Bank.

Bei meiner Bank jedenfalls bestanden dennoch signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Investmentbanking-Teams (die Financial Institutions Group / FIG hatte dabei traditionell immer die schlimmsten Arbeitszeiten). Für mich persönlich jedoch war es so, dass ich üblicherweise zwischen halb neun und neun morgens das Büro erreichte und dort bis spät abends blieb. Das genaue Arbeitsende variierte je nach gegenwärtiger Arbeitsbelastung stark, schwankte aber in den meisten Fällen zwischen zwölf und zwei Uhr, wobei ich auch drei Nächte meines Praktikums bis vier Uhr morgens oder länger im Büro war. Dies ist sicherlich nicht ohne, wirkt jedoch zunächst schlimmer, als es in der Realität ist. Dadurch, dass das gesamte Umfeld darauf ausgelegt ist, werden die Arbeitszeiten noch so erträglich wie möglich gemacht (sehr gute Kantine mit stark subventioniertem Essen, firmenfinanziertes Abendessen, das an den Arbeitsplatz geliefert wird, allg. Verständnis in der Branche für derzeitige Arbeitszeiten, firmenfinanziertes Taxi für den Rückweg nach Hause); für den vergleichsweise kurzen Zeitraum von zehn Wochen war dies für mich auf jeden Fall vollkommen in Ordnung. Außerdem konnten wir am Freitagabend das Büro meist bereits früher (gegen 9 Uhr) verlassen und Wochenendarbeit fiel – zumindest für mich – auch lediglich einige Male an.

Welche Aufgaben musstest du erledigen? Was davon war besonders interessant?

Es gab eine recht weite Bandbreite von Aufgaben, die ich während des Praktikums erledigen konnte. Dazu gehörten selbstverständlich verschiedene Recherche-Aufgaben und das regelmäßige Einpflegen neuer Unternehmensdaten in Excel-Sheets, die der Bereitstellung von Unternehmenskennzahlen für das Benchmarking von Unternehmen gegen vergleichbare Unternehmen in der Branche dienen sollten. Ebenso kam es auch häufig vor, dass einzelne Slides oder ganze Präsentationen für unterschiedliche Anlässe fertiggestellt werden mussten und dass wir auch an Finanzmodellen arbeiten durften.

Was mir nicht so gut an der Arbeit gefiel, war insbesondere, dass das Arbeitsumfeld generell doch sehr hierarchisch aufgebaut ist, was zur Folge hat, dass Arbeitsergebnisse wie bspw. Präsentationen erst nach und nach die einzelnen Hierarchiestufen nach oben wandern müssen und dabei oft von bis zu vier verschiedenen Personen genehmigt werden müssen, die oft Änderungswünsche äußern, welche man dann als Praktikant oder Analyst einzuarbeiten hat. Als besonders spannend hingegen empfand ich die Arbeit immer dann, wenn ich direkt an Finanzmodellen arbeiten durfte, zusammen mit festangestellten Mitarbeitern (meist Analysts oder Associates) Lösungen zu Problemen oder Fragen suchen und finden konnte oder ich eigenständig eine vollständige Präsentation erstellen durfte.

Noch eine letzte Frage: Wenn du wieder vor der Entscheidung stehen würdest – würdest du dasselbe Praktikum nochmal machen? Wenn ja, warum? Und: Zieht es dich in der Zukunft in den M&A-Bereich?

Ja, ich würde es auf jeden Fall wieder machen. Ich habe das Gefühl, deutlich mehr gelernt zu haben, als dies bei den meisten Praktika der Fall ist, habe neue Freunde gewinnen können und eine spannende Zeit gehabt. Auch wenn ich mich sehr darüber freue, dass ich diese Erfahrung machen konnte, so bin ich mir aber doch auch absolut sicher, dass ich später nicht in den Bereich gehen möchte. Dies liegt vor allem daran, dass ich ungern mehrere Jahre meines Lebens hauptsächlich im Büro verbringen möchte, was bei oft 80+ Stunden in der Woche im Büro wohl mehr oder weniger unvermeidlich ist, und daran, dass ich glaube, dass die Arbeit sehr schnell monoton wird und nicht die intellektuelle Stimulation bietet, die ich mir von einer späteren Beschäftigung erhoffe. Außerdem muss man auch beachten, dass die üblichen Ausstiegsmöglichkeiten nach eineinhalb bis zwei Jahren Investmentbanking grundsätzlich die gleichen Tätigkeiten aufweisen, wenngleich evtl. (beim Wechsel zu Private Equity- / PE-Gesellschaften) das Gehalt schneller steigt oder (bspw. im Corporate Development in Industriekonzernen) weniger Stunden gearbeitet werden müssen. Jedoch denke ich, dass jeder diese Erfahrung für sich selbst machen sollte, um herauszufinden, ob man denkt, dass man die Arbeit langfristig als erfüllend empfindet.

Wir bedanken uns für das interessante Interview!

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Diese Single Family Offices stellen Praktikanten und Berufseinsteiger ein

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Das Ziel vieler Investmentbanking-Analysten ist es, eines Tages bei einem Single Family Office zu landen. Diese verwalten das Geld von sogenannten „Ultra High Net Worth Individuals“, wie etwa der Familie Quandt oder Klatten. Mitarbeiter von Single Family Offices profitieren von hohen Gehältern, kurzen Entscheidungswegen und – im Vergleich zum regulären Investmentbanking – entspannten Arbeitszeiten. Wir stellen euch die deutschen SFOs vor die auf der Suche nach Praktikanten oder Berufseinsteigern sind.

Reimann Investors

Der Reichtum der Familie Reimann fußt auf einer im Jahre 1851 von Karl Ludwig Reimann und Johann Adam Benckiser gegründeten Chemiefabrik. Das daraus entstandene Unternehmen Reckitt Benckiser ist ein Global Player mit starken Marken wie Clerasil oder Durex. Der Familienzweig Reimann-Dubbers verwaltet sein Vermögen über Reimann Investors. Diese investieren in Kapitalmärkte und Startups wie Klarna. Kandidaten sollen ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an karriere |at| reimann-investors.com richten.

HQ Trust

Die Familie Quandt sammelte als Eigentümer der Bayrischen Motorenwerke ein Milliardenvermögen an. Das Investment-Vehikel eines Familienteils, der HQ Trust, rühmt sich damit Vermögen mit „überdurchschnittlichem Erfolg“ zu mehren. Mittlerweile steht der HQ Trust auch anderen Anlegern offen und kann daher auch als Multi Family Office bezeichnet werden. Zur Zeit werden auf der Karriere-Seite des Family Offices Werkstudenten und Analysten gesucht. Bewerber sollten aus dem Umfeld der Wirtschaftswissenschaft oder Mathematik kommen.

Forum Gruppe

Die Forum Gruppe verwaltet seit 1990 das Vermögen einer Münchner Unternehmerfamilie. Dabei wird direkt in Europa investiert, sowohl direkt als auch in börsennotierte Unternehmen. Eine jüngste Direktinvestition ist die SCAT Europe GmbH, die Sicherheitsprodukte für Labore produziert. Geführt wird das Forum Family Office von dem ehemaligen BCG-Partner und Harvard Absolvent Dr. Burkhard Wittek. Zur Zeit wird etwa eine studentische Aushilftskraft aus dem Informatik-Bereich und ein Investment Manager für den Healthcare Bereich gesucht.


Bildergebnis für linkedin iconIhr habt einen LinkedIn Account und interessiert euch für die wichtigsten Deals, Jobs und Neuigkeiten von europäischen Single Family Offices? Dann empfehlen wir euch Familyofficehub.io auf LinkedIn zu folgen.


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Im Finance-Bereich ist es wie überall in der Wirtschaft: Firmen stellen am liebsten Studenten mit viel Erfahrung ein. Sobald das erste Praktikum oder die erste Werkstudentenstelle hinter einem liegt öffnen sich gleich viele neue Türen und man qualifiziert sich für „Höheres“. Alles kein Problem – aber wie soll man ein Praktikum ergattern, das Erfahrung voraussetzt, wenn man nun Mal noch keine Erfahrung hat? Wir zeigen euch einige Wege, wie ihr euren ersten passenden Praktikumsplatz erhaltet.

Vitamin B – Oder: Kontakte helfen

Die Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der Jobs in Deutschland über Kontakte vergeben wird ist zwar weder fair noch förderlich für die Wirtschaft – aber leider (zunächst) nicht zu ändern. Gerade für eine erste Anstellung, sei es als Praktikant oder Werkstudent, können Kontakte einem gut weiterhelfen. Wer aus der Familie oder dem Freundeskreis kennt jemanden, der in einem größeren Unternehmen (und am besten noch in einem relevanten Bereich) arbeitet? Das erste Praktikum muss nicht bei Goldman, BCG oder Porsche sein. Was zählt ist Erfahrungen zu sammeln und Anknüpfungsstellen für weitere Stationen zu schaffen.

KPMG, PWC, EY & Co. Lassen grüßen 

Um in die Investmentbanking-Richtung zu gehen eignen sich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften als gutes Sprungbrett. Hier werden viele Praktikanten und Werkstudenten in verschiedensten Bereichen gesucht – und auch niedrigere Semester mit wenig (oder keiner) Erfahrung haben bei ansprechenden Leistungen im Studium gute Chancen. Abgesehen davon, dass man hier wichtiges „Handwerkszeug“ erlernt, eröffnen sich auch im Universum der Wirtschaftsprüfungsfirmen viele Möglichkeiten und interessante Tätigkeiten.

Wir haben die Karriereseiten von einer Hand voll Beratungen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften aufgelistet:

Möglichkeiten der Universität nutzen

Nicht nur ihr sucht nach einem Praktikumsplatz – die Unternehmen suchen auch euch. Deswegen betreiben Firmen häufig aktiv Hochschulmarketing und halten Kontakt mit Professoren und Uni-Personal. Das bedeutet: Besucht Events (wie etwa Uni-Jobmessen oder unternehmensspezifische Veranstaltungen), sprecht dort mit den Unternehmen, lasst euch Kontakte vermitteln oder nehmt den Kontakt mit Professoren aus eurem Interessengebiet auf. Wer zunächst bei einem Startup anfangen möchte kann Messen aus dem Bereich besuchen und dort mit Unternehmen sprechen, wie etwa den Start Summit in St. Gallen oder dem Q-Summit aus Mannheim.

Kleinere Unternehmen ansprechen

Wenn alle vorherigen Möglichkeiten nichts gebracht haben sollte man etwas weitere Kreise ziehen und kleinere Unternehmen aus der Umgebung ansprechen. Sei es der Maschinenbauer, die mittelständische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder die 5-Mann-Strategieberatung: Egal wo ihr studiert – in eurer Umgebung wird es etliche kleinere Unternehmen geben. Schaut euch Listen Unternehmen eurer Region an, durchforstet Google Maps, achtet auf die Namensschilder der Geschäftsgebäude.

Der heilige Gral namens Ausdauer

Welchen Weg ihr auch wählt: Es gehört stets eine gute Portion Hartnäckigkeit dazu. Bewerbt euch auf viele Stellen und bleibt am Ball. Selbst wenn ihr eigentlich perfekt für eine Stelle geeignet wärt – es kann immer etwas dazwischen kommen. Lasst euch von Absagen nicht ermutigen und macht einfach weiter. Der Wiwiguru wünscht euch viel Erfolg!

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Diese M&A-Beratungen sind absolute Geheimtipps für euer nächstes Praktikum

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Ambitionierte Studenten zieht es seit jeher in die Investment-Szene. Im Investment Banking und Private Equity lassen sich als Praktikant Erfahrungen sammeln, die wertvoller sind, als einige Jahre Berufserfahrung in einem weniger dynamischen Umfeld. Die Mitarbeit bei einer großen Bank oder einem international aufgestellten PE-Fonds ist aufgrund der Größe der Firmen leider nicht selten durch eintönige Aufgaben geprägt. Um aktiv bei großen Deals eingebunden zu werden, bietet sich daher die Arbeit bei einer M&A-Boutique an. Kleinere, partnergeführte Beratungen sind jedoch relativ unbekannt oder bieten keine Praktika an. Wir haben drei absolute Highlights aufgespürt und stellen euch die jeweiligen Unternehmen kurz vor.

Consus Partner
Frankfurt am Main

Die unabhängige, inhabergeführte Beratung Consus Partner ist in sämtlichen Belangen im Bereich Mergers & Acquisitions, Corporate Finance sowie Finanzierungsberatung tätig und zeichnet sich durch ein sehr hochkarätiges Partnerteam aus. Zuletzt konnte Consus Partner die ISS-Gruppe bei der Übernahme der Evantec GmbH genauso beraten, wie die Triumph-Gruppe bei dem Verkauf der Marke Dorina an die Hop Lun-Gruppe aus Hong Kong. Diese Transaktionen deuten schon auf das breite Spektrum sowie die internationale Ausrichtung von Consus Partner hin. Aufgrund der überschaubaren Größe der Beratungsboutique werden Praktikanten bei M&A- und Finanzierungsprojekten stark eingebunden. Anders als bei den ganz großen Häusern, wird so echte Dealerfahrung ermöglicht, die auf dem Arbeitsmarkt einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Derzeit ist bei Consus Partner eine Praktikumsstelle für einen Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten ausgeschrieben.

Centum Capital
Hamburg

Spezialisiert sind die Hamburger Berater auf den deutschen Mittelstand, wobei bereits mehr als 50 Transaktionen begleitet wurden. Da der Mittelstand in Deutschland durch Familienunternehmen geprägt ist, arbeitet Centum Capital häufig mit Family Offices und großen Holdings zusammen. Zu den Referenzen gehören u.a. die Unterstützung der Übernahme des Bohrerherstellers KEIL durch die Serafin Unternehmensgruppe und die Begleitung des Verkaufes des Fenster- und Türenherstellers KEBOTHERM an die Familienholding Argos. Bei Centum Capital besteht die Möglichkeit, als Praktikant direkt mit den Partner zusammenzuarbeiten und Einblicke in die echte Dealwelt zu erhalten. Als Mitarbeiter auf Zeit lassen sich aufgrund der Fokussierung auf den erfolgreichen Mittelstand einmalige Branchenerfahrungen sammeln.

Quarton International
München/Leipzig/Zürich

Auch Quarton International legt den Fokus auf die Begleitung von Transaktionen mittelständischer Unternehmen. Verkäufe, Finanzierungen sowie Übernahmen werden von erfahrenen Investment Managern begleitet, die zum Großteil unternehmerische Erfahrung mitbringen. Zuletzt konnte Körber bei dem Erwerb von BigRep genauso beraten werden wie Waterland bei der Veräußerung von Ranger an Ströer. Praktikanten können schwerpunktmäßig entweder im Bereich „Strategic Consulting“ oder „Financial Consulting“ eingesetzt werden. Das vielfältige Arbeitsspektrum reicht von der Erstellung von Pitches über Marktanalysen bis hin zu Unternehmensbewertungen.  An dieser Stelle noch ein Hinweis von uns: Auf der Karriereseite von Quarton International finden sich Erfahrungsberichte ehemaliger Praktikanten, die einen guten ersten Eindruck ermöglichen. Standorte gibt es in München, Leipzig und Zürich.

Dieses Profil braucht ihr für ein Private Equity Praktikum

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Ein Praktikum bei einem Private Equity Unternehmen ist das ideale Karriere-Sprungbrett, wenn ihr an einem Finance-Job interessiert seid. Viele PEs sind extrem mächtig und verwalten nicht selten ein Vermögen, das größer ist als der Börsenwert einiger DAX-Unternehmen. Teil einer solchen Beteiligungsgesellschaft zu sein öffnet viele Türen und vermittelt wertvolle Know-How. Doch wie kommt man an einen der begehrten Praktikumsplätze? Wir stellen euch das Profil vor, nach dem einflussreiche Private Equity Firmen suchen.

Finance-Erfahrung ein absolutes Muss

Während eines Private Equity Praktikums arbeitet ihr mit den Investmentmanagern zusammen und unterstützt das Team bei der Analyse potenzieller Targets. Daher sind solide Finance-Kenntnisse eine Voraussetzung für ein solches Praktikum. Das gilt insbesondere für eure praktischen Erfahrungen, denn ein Praktikum bei einer Investment Bank oder einer Strategie- bzw. Transaktionsberatung gehören definitiv zu den Profilanforderungen. Ihr solltet versiert in der Erstellung von Financial Models sein und euch bestens mit Excel auskennen, damit ihr das Investmentteam gewinnbringend unterstützten könnt. Vergesst nicht, dass ein Großteil der Investment Professionals der PEs eine Vergangenheit im Investmentbanking haben.

Mit technischem Know-How aus der Masse herausstechen

In Deutschland konzentrieren sich die meisten Private Equity Fonds auf den deutschen Mittelstand. Hier lassen sich profitable Unternehmen mit einer starken Marktpositionierung finden, die erhebliches Entwicklungspotenzial aufweisen. Häufig handelt es sich dabei um technische Firmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Chemie, Pharma etc. An dieser Stelle könnt ihr besonders punkten, wenn ihr technisches oder naturwissenschaftliches Wissen mitbringt, denn die Umstrukturierung eines großen Mittelständlers erfordert nicht nur finanzielle, sondern auch fachliche Kenntnisse. Ein PE-Praktikum kann deshalb sehr attraktiv sein, wenn ihr einen Abschluss in Wirtschaftsingenieurswesen habt und ein solides technisches Wissen mitbringt. Zudem werden die analytischen Fähigkeiten von Mathematikern, Physikern und Co. zunehmend geschätzt, sodass ihr auch mit einem solchen Background Vorteile habt. Schaut bei Suche nach einem passenden PE auf den Fokus der jeweiligen Gesellschaft und macht dem Recruiter klar, weshalb ihr mit eurem spezifischen fachlichen Wissen der ideale Kandidat seid.

Unternehmerisches Denken und Spaß an der Analyse von Geschäftsmodellen

Markt- und Unternehmensanalysen werden ein fester Teil eures Private Equity-Praktikums sein. Dabei könnt ihr eure Vorgesetzten besonders überzeugen, wenn ihr wirkliches Intersse zeigt und tief in die Materie einsteigt. Zeigt dem Recruiter des PEs eurer Wahl von Anfang an, dass ihr unternehmerisch denkt und diese Denkweise in Analysen einfließen lasst. Ein Praktikant, der über den Tellerrand schauen kann, ist in der Lage einen echten Mehrwert zu bieten und das Investmentteam tatsächlich zu bereichern. Macht deutlich, dass ihr nicht nur Zahlen analysieren könnt, sondern auch hinter die Fassade schaut.

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Diese Fragen erwarten dich bei einem Goldman Sachs Investment Banking Job-Interview

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Kaum eine Investment-Bank ist berühmt-berüchtigter als Goldman Sachs. Horrende Einstiegsgehälter, Mitarbeit an den größten Transaktionen, Deals und Handelsplätzen und hervorragende Exit-Positionen locken Absolventen zu der 1869 in New York gegründeten Bank. CEO Lloyd Blankfein hat während seiner Zeit bei Goldman bereits ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar angehäuft. Wir zeigen euch, welche Fragen einen bei einem Vorstellungsgespräch erwarten. Seid ihr Goldman gewachsen?

Allgemeine Fragen

Man sollte sich zunächst auf eine Reihe üblicher Fragen einstellen:

  • Wieso Goldman Sachs?
  • Wieso Goldman Sachs – machen wir nicht alle genau das Gleiche?
  • Beschreiben Sie eine schwierige Situation in ihrem Leben und wie Sie diese gemeistert haben.
  • Warum wären Sie ein guter Kandidat für diese Position?
  • Erzählen Sie über ein Projekt an dem Sie vor kurzem gearbeitet haben.
  • Führen Sie uns durch Ihren Lebenslauf und erläutern Sie wieso Sie sich für diesen Bachelor / Master entschieden haben.
  • Erzählen Sie von einem Moment, in dem Sie versagt haben.

Ethik und Soziale Fragen

In Zeiten von hohen Strafzahlungen für Banken aufgrund verbotener Absprachen und Fehlverhalten spielt wohl auch der ethische Aspekt eine immer größere Rolle bei Bewerbungsgesprächen. Auch sozial sollten Kandidaten in das Profil passen:

  • Sie entdecken, dass ein Mitschüler Lösungen zu Klassenarbeiten verbreitet. Wie reagieren Sie?
  • Eine Kollegin kommt zu Ihnen und bittet Sie um Ihre Hilfe, da Sie nicht mit der Arbeitsweise einer anderen Kollegin klarkommt. Wie reagieren Sie?
  • Wie reagieren Sie auf Situationen im Arbeitsumfeld, die Ihnen ethisch inkorrekt vorkommen?

Fragen zu der aktuellen Finanzmarktsituation

Auf jeden Fall sollte man auch auf dem neuesten Stand zu den Finanzmärkten sein:

  • Wie steht der EUR/USD Wechselkurs zur Zeit und wie entwickelt sich dieser?
  • Wie steht der Ölpreis?
  • Welche Zinspolitik verfolgt zur Zeit die FED?
  • Was passiert in den Märkten gerade?
  • Was für einen Einfluss hat das Quantitative Easing auf Europa Ihrer Meinung nach?

Positionsspezifische Fragen

Je nach Position unterscheiden sich die positionsspezifischen Fragen. Generell sollte man sich über die genaue Position und damit einhergehende Aufgaben und Verantwortungen vertraut machen:

  • Was macht ein Investment Management Analyst und wieso glauben Sie, dass Sie in dieser Position erfolgreich wären?
  • Wie würden Sie in einem Investment Banking Deal unterstützen?
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  • Welche Bewertungsmethoden gibt es? Führen Sie uns durch eine Discounted Cashflow Valuation.
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